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Für die aktuellen und kommenden Reviews möchte ich weg von dem Standard Format „Animation“ – warum ist sie mit X Punkten bewertet? „Sound“ – warum ist sie mit X Punkten bewertet? …
Hingegen will ich aufzeigen, warum und was mir während des Schauens besonders gefallen hat und was nicht komplett überzeugt. Vielleicht hilft es dir dich für den Anime zu begeistern oder einzuschätzen, ob sich das Angucken lohnt.
The Seven Deadly Sins ist verfügbar auf Netflix.
Warum mir „The Seven Deadly Sins“ bis Folge 24 gefallen hat
Charakter Portrait & Entwicklung: einfach, aber gut
Die Charaktere sind einfach, dass muss ich zugeben. Aber nicht immer (und grade für diese Art Anime) müssen es komplexen Charaktere sein.
Wir haben:
- Overpowered Hauptcharakter mit etwas Gedächtnisschwund
- Entflohene Prinzessin, die ihren Vater und das Königreich retten will
- Junger Ritter, der seinen Vater rächen will
- Unsterblicher Typ, der auf Prügel steht, aber insgeheim eine Fee liebte
- Feen König, der von Menschen verraten wurde
- Riesen Mädel, dass gerne klein wäre
- Süßes Schwein als Maskottchen
- Bösewichte rechts und links
Also die ganz normale Mischung an Anime Figuren würde ich sagen. 😉
Wir bekommen in vielen Fällen die Hintergrund Story geliefert, was hilft die Entwicklung der einzelnen Figuren und deren Motive besser zu verstehen. Außerdem gibt es „basic“ Fortschritte einzelner Beteiligter.
Elisabeth macht den größten Prozess durch – von total verunsichert hin zu mutig und Leben für andere zu riskieren. Auch die Motive der Nebencharaktere passt sich dem Storyverlauf an. In den meisten Fällen nachvollziehbar aufgrund der Ereignisse und Aktionen anderer Figuren.
Insgesamt sind die Charaktere weder sehr komplex, noch werden die Beziehungen zu verschachtelt. Wir haben z.B. kein Liebel-Fünfeck oder etwas dergleichen. Das ist für die Story sehr stimmig und lässt noch Raum für weitere Entwicklungen.
Zu guter Letzt: Hawk ist einfach eine coole Sau 😉
Synchronisierung auf Englisch – Love it!
Dank Netflix konnte ich den Anime auf Englisch schauen. Es gibt diverse Sprachoptionen. Ich mag Englisch (meist) am liebsten, daher landet die Synchro auch auf meiner Liste der positiven Dinge.
Kurz mal durchgezählt:
Bryce Papenbrook als Meliodas – entweder er wird gemocht oder gehasst. So zumindest meine Wahrnehmung. Mal wieder bekommt er einen Hauptcharakter und ist leicht overpowered. Ich finde er macht einen guten Job der Figur den Charakter zu verleihen. Du kennst ihn vielleicht als Kirito (SAO) oder Eren Jaeger (AOT).
Cristina Valenzuela als Hawk – einfach krass, was diese Frau an Variationen in der Stimme drauf hat. Sie hat Velvet in Tales of Berseria eine düstere Stimme verpasst und Mio in K-ON! eine zurückhaltende ruhige Stimmlage. Nun schrill und als Maskottchen absolut passend.
Erica Mendez in der Rolle Diane – ist mir erst kurz mehr und mehr aufgefallen. Sie hat bereits Yuuki (SAO) gesprochen und erst kürzlich Retsuko zum Leben erweckt. Die wohl noch bekannteren Stimmen sind Gon Freecss (Hunter x Hunter) oder Tsubaki Sawabe (Your Lie in April).
Erika Harlacher als die Prinzessin Elizabeth Liones – ist auch in diversen Hauptrollen aktiv gewesen und weiß, wie der Job funktioniert. Ich kenne sie als Momoka im Game Omega Quintet und Emi Igawa (Your Lie in April).
Der Rest ist nicht unbedingt in sehr vielen Anime bereits zu sehen gewesen, macht aber auch einen guten Job. Alles in allem kann ich die englische Fassung nur empfehlen.
Die Stimmen in Englisch findest du hier: http://www.behindthevoiceactors.com/tv-shows/The-Seven-Deadly-Sins/
„The Seven Deadly Sins“ kennt die eigene Zielgruppe (ich bin dabei)
Es geht um Fantasy, Abenteuer, Action und ein paar Lacher. Du findest zwei Richtungen, in die die Macher gehen. Entweder total ernst wie oder ein bisschen durchgeknallt wie OnePiece oder Naruto auch. Eine richtige Linie gibt es nicht, aber hier steht die Komödie vor dem Drama. Die Story Elemente passen am Ende gut zusammen.
Alles in allem gibt es aber viel Blut und keine Schwarz Weiß Szenen oder schnelle Cuts, wenn etwas „Schlimmes“ passiert. Wie sollte auch sonst ein unsterblicher Charakter dargestellt werden, der immer und immer wieder auseinander gerissen wird?
Die vereinzelten Ecchi Szenen sind immer mal dabei und sollen für kurze einfache Lacher sorgen. Sie sind ein Teil der Persönlichkeit von Meliodas.
Hat die Story das nötig? Nicht unbedingt, aber es stört auch nicht weiter, weil die Handlung nicht darauf reduziert wird. Eins oder zwei Lacher pro Folge in die Richtung und gut ist.
Aufbau der Spannung während der 24 Folgen
Achja der klassische Prinzessin entflieht, sucht Hilfe und findest mehr und mehr neue Freunde Plot.
Alter Schuh, aber funktioniert hier in meinen Augen ganz gut. Warum?
Die Charaktere haben Zeit sich zu etablieren und vorgestellt zu werden. Anders war es bei OnePiece auch nicht. Chopper kommt in die Story, es gibt seine Backstory und er ist Teil der Crew. Bei den Seven Deadly Sins läuft es genauso ab. Mehr noch ist das finden aller Mitglieder ausgewiesenes Ziel der Quest.
Was ist gut finde ist, dass nicht von Anbeginn klar ist, was die große Bedrohung ist und wer welche Motivationen hat. Allerdings (und das spreche ich bei den negativen Punkten an) sind die Erklärungen ab und an fraglich.
Zurück zum Aufbau der Spannung. Kämpfe stehen mit im Mittelpunkt. Da es „nur“ 24 Folgen gibt und es kein 100 Folgen+ Anime ist, treffen auch sehr früh schon wichtige Charaktere aufeinander und wir müssen nicht jeweils Fillerfolgen aussitzen, um ein interessantes Kräftemessen zu sehen.
Intro und Ending
Über Sound und Musik sollten wir noch kurz sprechen, denn die Intros sind besonderer Teil jedes Anime und gehören in die Bewertung mit rein.
Natürlich ist hier jeder Geschmack nochmal ein komplett anderer, aber die Lieder und auch visuellen Effekte lassen sich echt sehen. Es werden uns zwei Intros und Endlings geliefert.
- MAN WITH A MISSION 『Seven Deadly Sins』hat mir persönlich ab besten gefallen.
- FLOW, GRANRODEO – 7 -Seven- fand ich sehr rockig, wenn ich auf den Nachspann und Teaser für die nächste Folge gewartet habe.
Ich schätze der ein oder andere JPop Fan wird die Songs bereits auf seinen Playlisten haben.
Was ich am Anime stückweise nicht besonders gut fand
Verhältnis von Power und Stärke der Personen
Besonder wenn Kämpfe zentraler Punkt der Handlungen sind, ist es für mich wichtig ein Gefühl zu bekommen, wer in welcher Kampfkraft-Klasse spielt. Das ist sehr schwammig bei The Seven Deadly Sins rüber gebracht.
Lass mich kurz erklären:
- Holy Nights
- Platin Holy Knights
- New Generation (Trinken von Dämonenblut)
- Grand Master
- Dämonenform von Meliodas
- Secret Treasures der Sins
Sorry, dass alle Begriffe auf Englisch sind. Alle die aufgezählten „Ränge“ haben einen Einfluss im Laufe der Story, die kampfentscheidend sein sollen.
Auf Grund der Spannung, werden aber eingeführte Prinzipien dieser Powerverteilung schnell wieder außer Kraft gesetzt. Schade, denn wenn du denkst „der kick jetzt dessen A..“ kann die Story manchmal andere Pläne haben.
Ein Beispiel (Vorsicht Spoiler)
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Im Kampf Meliodas gegen Helbram hat dieser trotz der Dämonenform von Meliodas immer noch eine gute Chance. Die mysteriöse Dämonenform kommt immer wieder zum Vorschein und ist ab und an „overpowerd“. Dann kommt Diane mit dem Hammer (Secret Treasures) ins Spiel und kann den Gegner überwältigen. King hingegen, der auch einen Secret Treasures hat verliert vorher.
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Die Verwirrung besteht durchweg, wer stärker und und warum. Das wird nie richtig erklärt und immer nur zur Hilfe für einen Spannungsmoment genommen, dass sich das Blatt wenden kann.
Sind wir durch Dragonball zu sehr an Kampfkraft Erklärungen gewöhnt oder siehest du das ähnlich?
„Plot Holes“ und fehlende Erklärungen
In der ersten Staffel werden absolut nicht alle Fragen geklärt. Das lässt mich als Zuschauer immer hoffen, dass noch mehr kommt, aber auch ein Stück unzufrieden zurück.
Es gibt zwar Rückblenden und Storys, die erzählt werden.
Ich konnte folgende roten Fäden aber nicht ziehen:
- Was ist genau mit Liz passiert?
- Warum hat Meliodas eine Dämonenform und wo kommt sie her, was macht man damit?
- Erzählt King von seiner Vergangenheit, die Diane vergessen zu haben scheint?
- Was will Arthur Pendragon?
- Wer ist das 7. Mitglied der Sins?
Ist dir auch etwas unklar geblieben?
Naja, der letzte Punkt ist Aufhänger für die Fortsetzung am Ende. Auch ohne Spoiler kann ich soviel verraten. Es bleibt einfach viel ohne richtige Backstory oder Erklärung.
Und noch was zum Ende des Anime:
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Drama wird immer mal mit reingebracht. Das passiert in einfacher Form: Jemand stirbt.
Zum Beispiel die Schwester Veronica von Elizabeth. Beide hatte sich erst wieder gefunden und ein starken Band zwischen beiden wurde signalisiert und dargestellt. Dann kommt die klassische „Ich opfere mich für dich Szene“ und Veronica stirbt. Sowohl ihr Diener, als auch Elizabeth sind extrem niedergeschlagen, haben aber dadurch neue Ziele.
Guess what: Sie und alle anderen sind am Ende wieder am Leben, nix Tod, frisch und munter. Das Drama des Abenteuers der letzten Folgen einfach durch eine mystische Kraft weggespült. Als Hawk am Ende sich ähnlich opfert und erstmal nicht wieder aufersteht dachte ich „Scheiße, aber geil sie bleiben beim Drama“. Dann doch die Wende und Hawk ist wieder da. Du wirst in dem Anime keine schweren Verluste von wichtigen Charakteren hinnehmen müssen. Also kein Walking Dead.
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Fazit
Vielleicht steigt der Kultfaktor der Serie im Laufe der nächsten Staffeln noch und die Fragen werden beantwortet, die mir noch offen geblieben sind. Trotz der weiteren Folgen lohnt sich Staffel 1 bereits und bietet ein lustigen, manchmal mitreißendes Abenteuer ohne viel Nachdenken. Wen die nur vereinzelte Ecchi Szene nicht stören, kann gerne reinschauen.
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